Gesteinsentstehung

Das Höhlenmuttergestein sind Sedimente, die vor rund 250 Millionen im geologischen Abschnitt des „Zechstein“ (Abteilung Perm – Ende der Erdaltzeit) entstanden sind.
Zu jener Zeit war das heutige Mitteleuropa vom flachen Zechsteinmeer überflutet. Eine untermeerische Schwelle („Barre“) begrenzte es gegen das offene Weltmeer. Diese Barre hob und senkte sich mehrfach, so dass der Zufluss von Meereswasser zeitweise möglich oder auch über längere Zeiten völlig oder teilweise unterbunden war. Das Wasser der abgeriegelten Meeresteile verdunstete bei trocken-heißem Klima und die darin gelösten Sedimente (Salze) begannen sich entsprechend ihrer Löslichkeit auszuscheiden.
Über dem „Zechsteinkonglomerat“ und dem Kupferschiefer setzte sich zuerst das schwerlösliche Kalziumkarbonat (CaCO3) als „Zechsteinkalk“ ab. Es folgte das Kalziumsulfat in Form von Gips (CaSO4 x 2 H2O). Mit der Zeit lagerte sich eine Sedimentschicht über der anderen ab. Die unteren Schichten wurden zusammengedrückt oder kompaktiert. Die Kristalle veränderten sich auch chemisch: Sie verloren Wasser; aus Gips entstand mit der Zeit Anhydrit.

Die Höhle, eine Rarität? Ja!

Höhlen in ursprünglichem Anhydritgestein sind extrem selten im Vergleich zu Höhlen in Kalksteinen und Gips. Daher besichtigen Sie hier eine geologische Rarität in Europa. Sie müssten Luftlinie ca. 3030 km reisen, um an der Grenze zu Sibirien, im Ural, in der Kungur Eishöhle eine zweite Anhydrithöhle anzuschauen. Verkarstungsprozesse unter der Erdoberfläche führen zur Lösung von Gestein und zur Bildung von Höhlen. An der Oberfläche weisen zum Beispiel Dolinen und Erdfälle auf Lösungsprozesse hin.

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