Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa

Die wahre Geschichte

Die Staufer, eine herausragende Adelsfamilie in Schwaben und mit dem salischen Kaiserhaus durch Ehe verbunden, errangen im 12. und 13. Jahrhundert das deutsche Königstum und das römische Kaisertum. Die Linie der Staufer stellte so von 1138 bis 1254 die deutschen Kaiser. Der Name des Adelsgeschlechts leitet sich von dem 682 m hohen Berg Hohenstaufen im württembergischen Donaukreis, nahe Göppingen ab. Auf diesem Berg erbaute Friedrich von Büren, der erste beglaubigte Ahnherr, eine Burg, die (spätere) Stammburg des Kaiserhauses der Hohenstaufen. Sie herrschten zunächst im Gebiet von Büren und Lorch sowie um Schlettstadt im Oberelsass und Hagenau im Unterelsass. Nach dem Tod des letzten salischen Kaisers 1125 erhoben die Staufer Anspruch auf das Königtum, konnten sich aber erst mit Konrad III. (1138) durchsetzen. Sein Neffe Friedrich III. ging als Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) in die Geschichte ein. Er wurde 1155 in Rom zum ersten Kaiser aus dem Haus der Staufer gekrönt und herrschte 38 Jahre.

Friedrich I. kämpfte für eine starke Zentralgewalt in seinem Reich. Die Pfalzen, bereits in den Zeiten der Karolinger, Ottonen, Salier und später auch der Staufer, dienten den mittelalterlichen Kaisern und Königen, die ihre Herrschaft nur durch Reisen ausüben konnten, als Amtssitze und waren Symbole der Macht. Hoftage, Turniere, Reichsversammlungen und Gerichtstage fanden statt, es wurden hohe weltliche und kirchliche Würdenträger empfangen, und Feste gefeiert. Berühmte Pfalzen befinden sich zum Beispiel in Aachen, Ingelheim, Gelnhausen, Quedlinburg, Bad Wimpfen und Nürnberg.

Auf dem nordöstlichen, leicht zu verteidigenden Bergsporn des Kyffhäusers wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch Friedrich I. Barbarossa die zuvor 1118 zerstörte Burg als Reichsburg Kyffhausen wieder aufgebaut. Sie war mit 608 m x 60 m eine gewaltige, dreiteilige Burganlage, seinerzeit die wohl größte Deutschlands. Man nimmt an, dass Barbarossa in der mächtigen Reichsburg Kyffhausen verweilte. Sein Aufenthalt in der Pfalz Tilleda im Jahre 1174 ist urkundlich erwähnt.

Im Jahre 1189 begab sich Friedrich I. mit einem Heer von ca. 100.000 Mann auf den dritten Kreuzzug ins Heilige Land. Dabei starb er 1190 im Fluss Saleph in Kleinasien.

Friedrichs Sohn und Nachfolger Heinrich VI. betrieb eine Politik, die eine Vereinigung des Imperiums mit dem süditalienischen Normannenreich anstrebte (Unio regni ad imperium). Nach einigen Rückschlägen konnte er dies 1194 erreichen. Das staufische Imperium erstreckte sich damit von der Nord- und Ostsee bis nach Sizilien.

Mit dem Tod Heinrichs 1197, der sich aufgrund seiner Italienpolitik mit dem Papsttum überworfen hatte, entbrannte ein jahrelanger Thronstreit. Papst Innozenz III. rief letztlich zur Wahl eines neuen Königs auf. Friedrich II., der zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters minderjährige Sohn Heinrichs VI. wurde 1211 von einem Kreis stauferfreundlicher Reichsfürsten gewählt. Von Zeitgenossen “stupor mundis” (”das Erstaunen der Welt”) genannt, gilt er als einer der bedeutendsten römisch-deutschen Kaiser des Mittelalters. Er war hochgebildet und sprach mehrere Sprachen. Friedrich wurde am 22. November 1220 zum Kaiser gekrönt. Er starb überraschend am 13. Dezember 1250. Nach seinem Tod zerfiel das Stauferreich zuerst in Deutschland, dann auch in Italien. Die feudale Zersplitterung begann. Der letzte männliche Staufer in direkter Linie, Konrads Sohn Konradin, endete 1268 in Neapel unter dem Henkerbeil von Karl von Anjou.

Die Menschen wollten die Kunde vom Tod Friedrich II. jedoch nicht glauben. In den nachfolgenden Wirren um die Herrschaft entstand im Volk die Legende, Friedrich II. sei gar nicht gestorben, sondern lebe in geheimnisvoller Weise weiter. So entstand im 13.Jahrhundert die Sage vom wieder-kehrenden Kaiser, die die Sehnsucht und Hoffnung des Volkes nach Frieden und Gerechtigkeit erzählt.

Die Chronik des Eisenacher Stadtschreibers Johann Rothe aus dem Jahre 1421 bezeugt, dass die Sage mit dem Kyffhäuser verknüpft wurde. Sie bezog sich ursprünglich auf Friedrich II. Mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts wurde sie dann auf Friedrich I. übertragen. Seitdem wird eindeutig Barbarossa mit der Sage in Verbindung gebracht. Man sprach daher schließlich nur noch von der “Barbarossasage”.

 

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