Höhlenentstehung

Die Barbarossahöhle gehört zum Typ der Anhydrithöhlen. Das sind eingangslose, durch Schichtwasser unter undurchlässiger Gesteinsabdeckung in größerer Tiefe entstandene Höhlen.

Ihre Entstehung vollzog sich in 3 Phasen:

1. Eine etwa 5 m starke, plattige Zechsteinkalkschicht bildet die Basis der Höhle. Sie leitet das Wasser sehr gut. Über Spalte und Klüfte drang Niederschlags- und Oberflächenwasser in den Kalk ein. Der darüber liegende Werraanhydrit löste sich bedeutend besser im Wasser als der Zechsteinkalk. So kam es an der Grenzfläche beider Gesteine zu einer flächenhaften Auflösung des Werraanhydrits. Es entstanden flache, weitgespannte Hohlräume, sogenannte Schlotten. (siehe Bild A)

2. In den Schlotten bildete sich ein gleichmäßiger Karstwasserspiegel aus. Dieses Wasser war mit aufgelöstem Gestein gesättigt. Über die Kalkschicht erfolgte jedoch ein ständiger Zufluß von frischem, noch laugfähigem Wasser, so dass die Hohlräume in Höhe des Karstwasserspiegels horizontal weiter ausgelaugt werden konnten. (siehe Bild B)

3. Auf diese Weise erweiterten sich die Räume immer mehr. Aufgrund der großen Spannweiten der Hallen kam es zum Deckenverbruch oder sogar zum Durchbruch an die Erdoberfläche. Der Verbruchsschutt verfüllte oftmals die Hohlräume. Das Wasser laugte sie aber größtenteils immer wieder frei. Der eigentliche Boden der Höhle ist heute unter meterstarken Verbruchsmassen verborgen. (siehe Bild C)

Bild 4 = Legende zu Bild A, B und C

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